Ein Austausch, der inspiriert

20.03.2025

Das Projekt Temicare 2.0 bietet viele Gelegenheiten für den praktischen Wissensaustausch im Bereich der pädiatrischen Onkologie zwischen medizinischem Personal aus Polen und Deutschland. Diese Gelegenheit nutzte auch Barbara Irzyk, Assistenzärztin der Abteilung für Onkologie und Hämatologie an der Universitätskinderklinik in Krakau und hospitierte während eines einwöchigen Aufenhalts in der Abteilung für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie der Universitätsmedizin Greifswald.

Barbara Irzyk ist Assistenzärztin in der  Facharztausbildung in der pädiatrischen Onkologie und Hämatologie. Wir haben sie gefragt, welche Erfahrungen sie bei ihrem einwöchigen Aufenthalt in Greifswald im Dezember 2024 gemacht hat: "Das Praktikum in Greifswald war eine einzigartige Erfahrung, die mir die Möglichkeit gab, die Unterschiede zwischen unseren medizinischen Zentren festzustellen. Durch die Beobachtung der Arbeitsorganisation und -bedingungen auf der Station in Greifswald hatte ich die Möglichkeit, darüber nachzudenken, welche Lösungen in meiner täglichen Arbeit umgesetzt werden könnten, um sie zu verbessern. Zum Beispiel war die Arbeitsorganisation auf der Tagesstation sehr reibungslos, nicht zuletzt dank einer klaren und einfachen Dokumentation. Ich habe Lösungen beobachtet, die in die Arbeit unserer Station in Krakau übernommen werden könnten.

Darüber hinaus hatte ich die Möglichkeit, an Umfragen und Patientenbefragungen teilzunehmen. Ich war beeindruckt von der Beziehung zwischen Patient und Arzt, insbesondere von der klaren Kommunikation und der Art und Weise, wie Vertrauen aufgebaut wurde. Nach der Rückkehr von meinem Praktikum begann ich, diesen Beziehungen mehr Aufmerksamkeit zu schenken und erkannte ihre Bedeutung für meine Arbeit.
Ein Besuch im Labor war ebenfalls eine sehr hilfreiche Erfahrung, die mir die Bedeutung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit der klinischen Praxis vor Augen führte. Der wissenschaftliche Hintergrund ist vor allem in der pädiatrischen Onkologie von entscheidender Bedeutung, so dass der Laborbesuch, bei dem die Mitarbeiter die Methodik ihrer Arbeit erläuterten, für mich besonders inspirierend war. Diese Erfahrung hat mich definitiv ermutigt, dieses Thema weiter zu verfolgen.

Ich glaube, dass der Austausch zwischen den Zentren für ihre jeweilige Entwicklung äußerst nützlich ist. Durch einen solchen Austausch und durch die Beobachtung der täglichen Arbeit kann man Unterschiede in der Organisation erkennen, alternative Lösungen für Probleme kennen lernen und Verbesserungen umsetzen. Auch für die wissenschaftliche Entwicklung ist dieser Austausch wichtig, denn er ermöglicht es, neue Erfahrungen zu sammeln, den eigenen Horizont zu erweitern und Inspiration für die weitere Arbeit zu finden“, so Barbara Irzyk.

Im Rahmen des Projekts Temicare 2.0 sind weitere Aufenthalte von medizinischem Personal der beteiligten Krankenhäuser und medizinischen Universitäten aus Stettin, Krakau, Danzig und Greifswald geplant. Diese Zentren entsenden und nehmen Praktikanten auf, die im Bereich der pädiatrischen Onkologie arbeiten.